Prolog
Der Wind peitschte auf mein Gesicht, doch es machte mir nichts aus. Die kraftvollen Schwingen glitten knapp an meinen Körper herbei, ich genoss diesen Augenblick, die Welt von oben zu sehn und sich einmal frei zu fühlen. Mann konnte das pulsieren des starken Herzens spüren, meine Atmung schnaufte im gleichen Takt, nun war ich eins mit dem Drachen geworden. Energie glitt durch meinen Körper und stärkte mich. Doch es war nicht wirklich ein freudiger Anblick, der schein der Fröhlichkeit betrog, denn der Himmel hatte sich mittlerweile schwarz gefärbt. Der Wind verstärkte sich den mein Flugtier nahm Tempo zu. Ich schaffte es kaum mich oben zu halten und klammerte mich immer fester um den langen Hals des Tieres. Man sah die Angst in seinen Augen, die weit aufgerissen waren. Neben uns flog ein zweiter und ein dritter Drache, ebenfalls beladen mit einem Menschen, genau wie bei uns. Ich und Lea wechselten Blicke aus und gaben einen Befehl. Schlagartig änderte sich die Richtung meiner Flugbahn und die Drachen machten sich bereit zum Sturzflug. Es donnerte, blitzte und stürmte, doch wir waren bereit zum Kampf. Ich atmete noch einmal tief ein und meine Freunde und ich stürzten mit voller Geschwindigkeit ins Ungewisse.
1.Kapitel
Mein Leben war normal, so wie jedes andere auch. Dennoch war ich unzufrieden, in mir fehlte ein wichtiger Teil. Dies sollte sich an einem Tag schlagartig ändern.
Ich war gerade mit meiner Schwester Lea im Bus, auf dem Weg nach Jasmins Wohnung, die eine viertel Stunde Busfahrt benötigte. Ich fühlte genau dass etwas nicht stimmte, etwas war anders als sonnst. Irgendetwas, doch ich wusste nicht was. Endlich waren wir angekommen. Ich stieg aus und sah mich um. Die Sonne schien warm auf mich herab und es wehte eine leicht abkühlende Brise. Ein wundervoller Sommertag! Die Vögel hüpften von einem Ast zum anderen und zwitscherten vergnügt. In der Wiese hörte man die Grillen zirpen und die Bienen von einer Blume zur anderen fliegen. Jasmins Katze Maja begrüßte uns als erste. Sie kam mit erhobenen Schwanz dahergeschlendert und kreiste schnurrend um unsere Beine. Sie schien uns vermisst zu haben, obwohl wir uns fast jeden Tag mit Jasmin trafen. Nach ein paar mal Katze streicheln machten wir uns auf dem Weg zu Jasmins Haus. Natürlich begleitete uns Maja, sie ging sogar voraus, verschwand dann nach einiger Zeit, wahrscheinlich weil sie wusste das wir den Weg wie unsere Westentasche kannten. Jasmin hatte es sich gerade auf einem Liegestuhl gemütlich gemacht. Sie legte aber blitzschnell wider ihr Magazin weg als sie uns sah, und rannte uns mit offenen Armen entgegen. Ich machte nichts anderes und begrüßte sie ebenfalls mit einem fröhlichen Lachen. Wie immer gingen wir zusammen zuerst in den Wald. Er hatte etwas magisches an sich, so dunkel und doch hell, so fröhlich aber auf irgendeiner Weiße doch ziemlich düster. Er war einfach wunderbar! Hier fühlte ich mich richtig wohl. Ich breitete meine Arme aus und atmete zweimal kräftig ein. Die frische Luft tat meinen Lungen gut, obwohl wir selber, neben einen Wald wohnten. „Ich zeig euch einen neuen Spielplatz, den sie während der letzten Woche neu aufgebaut haben. Er ist echt spitze! Sie haben sogar ein Baumhaus aufgestellt. Wir sind sicher gleich da.“, sagte Jasmin fröhlich, wenigstens eine war in guter Stimmung.
Ja, ich sah den Spielplatz es gab ein paar Schaukeln, eine Wippe, ein Klettergerüst mit Hängebrücken und einer Kutschbahn und, Jasmin hatte also nicht gelogen, ein wunderschönes Baumhaus. Es lag weit oben an einer Eiche, eine kleine Holzhütte mit einer aufklappbaren Strickleiter die nach Oben führte. Von Außen sah es sehr gemütlich aus, doch ich wollte unbedingt sehen wie es von innen aussieht. Es könnte ja auch kleine Möbel haben, ich musste es herausfinden. Als ich gerade nach der Strickleiter griff um an die Spitze des Baumes zu klettern, verstärkte sich plötzlich der Wind. Blätter wurden von den Bäumen gerissen und loses Laub und Erde wirbelten stürmisch durch die Luft. Der Windstoß legte sich aber nicht, im Gegenteil, er verstärkte sich sogar. Ich wollte etwas sage, doch sobald ich den Mund öffnete, musste ich Blätter oder Sand schlucken. Ich versuchte es trotzdem: „Gehen wir lieber schnell Heim!“ Dia anderen nickten kurz und rannten los. Ich wollte auch gerade anfangen wegzurennen, als ich mich plötzlich unwillkürlich umdrehen musste. Da sah ich sie, zwei riesengroße feuerrote Schwingen, die den ganzen Staub und Sand aufwirbelten. Ich konnte nicht glauben was ich da sah, so majestätisch und kräftig durchbrachen sie die Luft und das Gesetz der Schwerkraft. Die Flügel schienen gerade einen etwas zu schweren Körper in die Luft zu heben. Mein Blick war wie erstarrt auf die Flügel gerichtet. Von da also kam der Wind! Verträumt würde ich plötzlich in die Realität gerissen. „Celine, schnell komm wir müssen gehen!“, schrie Lea zu mir. Plötzlich sah auch sie das Untier. Mit starren Blick schaute sie in Richtung Himmel. Auch Jasmin schien beim Anblick der Flügel vollkommen verwirrt, man merkte es an ihren Falten im Gesicht. Sie ließ sich aber nicht zerstreuen und riss Lea mit in Richtung Wald. Nach Hause konnten wir nicht, dazu war die Entfernung zu groß. Ich sah mich um, keine Verstecke weit und breit. Da gab es nur noch den Wald, den dunklen düsteren Wald. Ohne zu zögern rannte ich los, und konnte mich dabei nicht umdrehen, oder besser: ich wollte nicht.
Mit Lea und Jasmin floh ich in den Wald, langsam hatte ich sie eingeholt. Schnell musste ich jetzt sein, ich konzentrierte mich auf meine Beinmuskeln und gab alles. Laub und Äste peitschten an mir vorbei, ich lief so schnell ich konnte. Jasmin hielt an, sie hatte ein Versteck gefunden. Zusammen setzen wir uns unter die große Buche die uns Schütz vor dem unerträglichen und scheinbar nie aufhörenden Wind gab. Nun hatte ich und meine Freunde Zeit zum verschnaufen,die aber nach kurzer Zeit schon vorüber war. Ein Lautes brüllen ertönte, gefolgt von Kampfrufen und Klagelauten. Ich musste sehen was im Wald passierte und wechselte kurze blicke mit Jasmin und Lea. In der gleichen Sekunde rannten wir los. Gemeinsam, Seite an Seite, pirschten wir durch das Farngestrüpp. Lea blieb schlagartig stehen und zeigte auf eine Lichtung wo sich gerade unglaubliches abspielte: mitten in der Lichtung, einem baumlosen Stück Wald, kämpfte ein riesiger feuerroter Drache um sein Leben. Um ihn herum hüpfen seltsame kleine Wesen. Sie sahen sehr gefährlich aus: ihr Kopf war sehr groß er verschmolz in wunderbarer Harmonie mit dem Körper. Im Kopf erstreckte sich eine hässliche Fratze: ein breites Maul, beladen mit aberdutzenden von Zähnen, die bei genauerem hinschauen, angesteckte Scherben waren. Die Augen waren sehr klein und rund, die Nase bestand aus zwei breiten Löchern und aus ihr quoll manchmal grüner Schleim. Oben waren dann noch kleine Öhrchen die wie Segelohren herausstanden und wie ein Fächer gefaltet waren. Der Körper dieser Wesen war kugelrund und trüg vier lange kurze und magere Beinchen, die aber sehr muskulös waren. An jeden Bein befanden sich mindestens fünf (oder mehr) rasiermesserscharfe Krallen, die in eine blaugraue Farbe getunkt waren. Der Rest des Körpers war grün, matt-, moos-, wald-, oder graugrün, jedes Wesen hatte eine ganz besondere Farbe. Schön war sie aber nicht, besprenkelt mir braunen Flecken und Warzen.
Diese kleinen Monster griffen den Drachen von allen Seiten an.
Plötzlich sah ich schwarz, braune und grüne Blitze traten vor meine Augen und ich sah das Bild eines der kleinen Wesen die gerade den Drachen angriffen. Da wurde eine Information in meinen Kopf gebrannt: Kobold. Diese kleinen Wesen sind böse Kobolde! Blaue und pinke Blitzen machten sich vor meine Augen breit. Plötzlich sah ich wider klar.
Diese kleinen Monster griffen den Drachen von allen Seiten an.
Größere Kobolde hielten eine dicke Eisenkette in den Pranken, damit versuchten sei den Drachen gefangen zu nehmen. Das Untier wehrte siech mit Zähnen, Krallen und Schwanzschlägen, aber es wahren zu viele. Lea näherte sich langsam ans Kampfgetümmel, ich sah dass sie neugierig war. Unvorsichtig geduckt trat sie plötzlich auf einen losen Ast. Ein knirschendes Geräusch ertönte. Schnell verkrochen wir uns in ein nahe liegendes Gebüsch. Ein Kobold mittlerer Größe hob kurz seinen Kopf und schaute in unsere Richtung. Erschrocken drehte ich mich um, und hielt den Atem an. Kleine gelbe Koboldaugen musterten unser Versteck eine geschlagene Minute. Stocksteif wagten wir es nicht zu reden oder uns zu bewegen, bis Jasmin langsam den Kopf hob. Vorsichtig sah sie sich nach allen Seiten um und
ergriff einen nahe liegenden Stein. Als die Gefahr vorüber war warf sie den Stein ein Paar mal in die Luft und zielte auf einen Kobold der gerade den Drachen an einem Strick nach vorne zog. „Nein Jasmin“, flüsterte Lea ihr leise zu, sie konnte entdeckt werden. Trotzdem zielte Jasmin weiter, bis Lea sie an den Arm griff. Endlich verstand sie es und zog sich zurück, zwar etwas mürrisch aber immer hin. „Wir müssen doch irgendwie helfen können!“, sagte Jasmin aufgebracht. Ich antwortet mit schweren Worten: „Wir können leider nichts für ihn tun, der Drache wird gerade verschleppt. Wir wissen doch gar nicht ob er lieb ist.“
Traurig sah ich dem Drachen nach.
Plötzlich sah ich schwarz, rote und gelbe Blitze traten vor meine Augen und ich sah das Bild des wunderschönen mächtigen Drachen. Da wurde eine Information in meinen Kopf gebrannt: Europäischer Drache. Diese Untiere sind lieb und lassen Menschen meist in Frieden, nur ein verrückter Drache greift an. Nur noch weniger dieser prachtvollen Exemplare leben gut versteckt auf jedem Kontinent. Hellblaue und dunkelblaue Blitze machten sich vor meine Augen breit. Plötzlich sah ich wider klar.
Traurig sah ich dem Drachen nach.
Er war so stark und mächtig, doch er hatte keine Chance gegen hunderte von Kobolden. Wild schüttelte der Drache seinen Kopf und stoß sogar manchmal einen Feuerstoß aus. Plötzlich richtete er seine klaren Augen auf uns drei, wie erstarrt sah er zu uns. Mit hilflosen Blick fixierte er unsere Gesten und bat verzweifelt um Hilfe. Einer der Kobolde gab ihn einen Stoß und er wurde weiter gezogen, bis er im dunklen und düstern Wald verschwand.
Viel konnten wir im Moment nicht tun, also beschlossen wir nach Hause zu gehen. Langsam
stapften wir los, bis wir schließlich rannten. Schnell waren wir bei Jasmins Haus. Wir gingen zusammen in ihre gemütlich eingerichtete Stube. Einfache weiße Wände und ein gemütlichesSofa warteten auf uns. Wir setzten uns zusammen auf das knallrote Ledersofa und kuschelten uns in die flaumigen Kissen. Jasmin fing an zu reden: „Als wir zuvor im Wald waren und den Drachen und die Kobolde mit eigenen Augen gesehen haben, habe ich so komische Bilder in meinem Kopf gesehen. Ich glaube es war eine Vision!“ Ich überlegte kurz und antwortete gelassen: „Könnte sein… ich bin immer noch traurig wegen den Drachen. Er wurde verschleppt, und zudem kann ich es auch kaum glauben: wir haben einen Drachen gesehen. Schade dass wir ihn nicht mehr helfen können…“ „Nein, können wir doch, denn ich fühle mich irgendwie hingezogen zu diesen Drachen. Irgendetwas müssen wir machen können!“, rief Lea schnell. Jasmin überlegte kurz und zögerte: „ Ich habe ja davor eine Vision bekommen und ich sah einen Oger, den mächtigen und grausamen Anführer der Kobolde. Der Oger war riesig und stark, er konnte seine Gestalt in einen Raben oder einen alten Mann verwandeln, doch seine giftigen Augen, ein besonderes Merkmal, bleiben immer stechend gelb. Ich sah wie er, in der Gestalt eines Raben, uns von einem fernen Ast beobachtete. Plötzlich verwandelte er sich in seine normale Gestalt zurück, ein grauenhafter Anblick. Der Oger ist pothässlich: er hat einen kräftigen Körper bedeckt mit einer schleimigen grünbraunen Haut. Entlang des Rückrates stehen spitze Knochenplatten hervor, die allmählich immer kleiner werden, bis sie am Unterrücken verschwinden. Er geht meistens auf den Hinterbeinen die nicht sehr lang aber ziemlich dick sind. Seine Arme sind normallang und statt des Ellbogens hat er eine spitze Knochenplatte, das auch auf den Beinen. Seine Hände gleichen dem der Menschen, nur die des Ogers sind großer, dicker und haben sehr ungepflegte und nagelscharfe Fingernägel. Der Kopf ist riesig und ziemlich breit. Das breite Maul ist bedeckt mit rasiermesserscharfen gelben Zähnen und der strenge Mundgeruch ist auch von weiten nicht zu verfehlen. Zwei längere Reißzähne stehen leicht gekurvt nach oben gerichtet. Die Augen sind sehr klein und seine Augenfarbe wisst ihr ja schon. Am Kopf hat er noch prächtige Hörner. Das komische war aber dass der Oger sagte: Morgen werde ich die Zwei Drachen töten.“ „Cool also sind es zwei Drachen!“, reif Lea erfreut. „Freu dich nicht zu früh, noch haben wir keinen Plan wie wir sie befreien können.“, reif ich Lea zu. „Stimmt, ist auch wider war…“, Lea grübelte vor sich hin. Niedergeschlagen doch mit einem Funken Hoffnung verabschiedeten wir uns von Jasmin und gingen mit dem Bus nach Hause. Irgendwie fühlte ich mich anders, ich wusste nur nicht ob das ein gutes oder schlechtes Gefühl war.
Ich endschuldige mich wegen mancher Fehler und hoffe euch gefällt das erste Kapietel.
LG Nachti